Bericht über den Besuch von Toni Hofreiter: Vier Kernherausforderungen und ein Rückblick auf die Ampelregierung
Am 6. Januar 2025 sprach Toni Hofreiter in Litzendorf über die aktuelle Lage in Deutschland und
seine Visionen für die Zukunft. Dabei zeigte er sich selbstkritisch gegenüber den Versäumnissen der Ampelregierung und der Grünen, stellte jedoch gleichzeitig klar, dass diese Regierung – insbesondere durch die Initiativen der Grünen – bedeutende Erfolge erzielt hat. Zu diesen zählt die Bewältigung der Energiekrise, aus der Deutschland durch die Abkehr vom russischen Gas gestärkt hervorging. Diese Bilanz, so Hofreiter, werde in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterschätzt. In diesem Kontext betonte er auch die vier zentralen Herausforderungen, die jede künftige Regierung meistern muss: den Klimawandel, die äußere Sicherheit, eine zukunftsfähige Industrie und eine wehrhafte Demokratie.
Die vier Kernherausforderungen:
1. Klimawandel bekämpfen
Hofreiter betonte, dass der Klimaschutz weiterhin oberste Priorität habe, da die Zeit dränge. Er hob hervor, dass die Grünen in der Ampelregierung trotz Hindernissen viel erreicht hätten, vor allem den Ausbau erneuerbarer Energien. Dennoch sei klar, dass noch erhebliche Defizite bestehen, insbesondere bei der Verkehrswende und der Agrarwende. Er appellierte an alle Parteien, den Klimaschutz nicht nur als ökologisches, sondern auch als soziales und wirtschaftliches Projekt zu sehen, um die gesellschaftliche Akzeptanz zu sichern.
2. Äußere Sicherheit gewährleisten
Die internationale Lage, insbesondere der Krieg in der Ukraine, habe die Bedeutung von Sicherheits- und Außenpolitik unterstrichen. Hofreiter würdigte die Führungsrolle Deutschlands innerhalb Europas, die dank grüner Initiative gestärkt wurde. Er forderte eine weitere Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit und eine klare Positionierung gegen Autokraten. Deutschland müsse als verlässlicher Partner für Frieden und Stabilität agieren.
3. Eine zukunftsfähige Industrie schaffen
Für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sei eine umfassende Transformation der Industrie notwendig, erklärte Hofreiter. Er verwies auf die Errungenschaften der Ampelregierung, etwa den Ausbau der Wasserstofftechnologie und die Förderung klimafreundlicher Produktionsweisen. Dennoch mahnte er an, dass die Verkehrswende und die Digitalisierung noch zu schleppend vorankämen. Hier müsse eine zukünftige Regierung entschlossener handeln, um Arbeitsplätze zu sichern und Innovationen zu fördern.
Deutschland ist einer der größten Ökonomien weltweit, mit
einer - verglichen mit anderen Industrienationen - sehr geringen Verschuldung. Hier ist Raum für
notwendige Zukunftsinvestitionen.
4. Eine wehrhafte Demokratie stärken
Hofreiter warnte vor den Gefahren für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, insbesondere durch den Populismus und radikale Parteien. Eine wehrhafte Demokratie gegen Bedrohungen von innen, so Hofreiter, sei der Schlüssel zu einer stabilen und freien Gesellschaft, die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts standhalten könne.
Er sprach sich für härtere Sanktionen gegen Staaten aus, die
gegen demokratische Prinzipien verstoßen, und lobte die Fortschritte bei der
Unterstützung von EU-Beitrittskandidaten.
Bilanz
Hofreiter zeigte sich offen für Kritik und gestand ein, dass die Ampelregierung nicht alle ihrer ambitionierten Ziele erreicht habe. Dennoch betonte er, dass die Erfolge, vor allem durch die Initiative der Grünen, nicht genug gewürdigt würden. Die erfolgreiche Bewältigung der Energiekrise durch den schnellen Ausstieg aus der Abhängigkeit von russischem Gas sei ein herausragendes Beispiel für pragmatisches und wirksames Regierungshandeln. „Deutschland ist gestärkt aus der Krise hervorgegangen“, erklärte er, „und das ist auch ein Verdienst grüner Politik.“
Zum Abschluss seiner Rede rief Hofreiter die Zuhörer*innen
auf, gemeinsam einen engagierten Wahlkampf zu führen. Er betonte, dass die
Grünen die Kraft und die Visionen hätten, die anstehenden Herausforderungen zu
meistern, und bat um Unterstützung. „Die kommenden Jahre verlangen
entschlossenes Handeln und Mut“, erklärte er, „und dafür stehe ich bereit.“
Toni Hofreiter präsentierte sich in Litzendorf als pragmatischer und entschlossener Politiker, der sowohl die Erfolge der vergangenen Jahre hervorhob als auch die offenen Baustellen klar benannte. Seine vier Kernherausforderungen – Klimaschutz, äußere Sicherheit, zukunftsfähige Industrie und wehrhafte Demokratie – markieren eine ambitionierte Agenda für Deutschlands Zukunft, die er mit Engagement und Erfahrung mitgestalten will.
Rahmen und Dank
Wir danken den vielen Besuchern der Veranstaltung für einen konstruktiven Abend und dem Wirt der Beeferei im ASV Naisa für die Bewirtung der Gäste der Veranstaltung mit leckeren Speisen und Getränke.
Die Veranstaltung wurde souverän vom grünen Gemeinderat Stefan Schirlitz moderiert. Er führte die Sprecher ein und verband die Programmpunkte: Kabarett, Politik und Stärke antrinken zu einem gelungenen Abend. Schirlitz ist erst jüngst in den Litzendorfer Gemeinderat nachgerückt.
(Bericht: HS)